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Kann Tripadvisor das Reisen leichter machen?

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Trip AdvisorDank konstant fallender Preise im Flugverkehr wurde die klassische Reisezeit mittlerweile auf das ganze Jahr ausgedehnt. In Europa ist Winter? Macht nichts, in Australien oder Südafrika ist es warm und in Südostasien sowieso. Also nichts wie weg! Aber wohin eigentlich? Dank Tripadvisor fällt die Entscheidung leicht. Oder?

 Was kann die „kleine Eule“?

Tripadvisor gibt es seit 2000. Es begann als Webseite, auf der Nutzer ihre individuellen Reiseerfahrungen bewerten und sich austauschen konnten. Bis 2016 sind mehrere Millionen Hotels, Restaurants, Wohnungen und Aktivitäten in über 135.000 Orten bewertet worden. Insgesamt gibt es über 435 Millionen Ratings, was die Aussagekraft der Webseite stützt und sie zum Spitzenreiter der digitalen Reiseführer macht. Alles in allem arbeiten rund 3.400 Mitarbeiter für die US-Firma. Wie bei airbnb kann man sich auf einer interaktiven Karte Restaurants, Hotels und Geschäfte in der Umgebung anzeigen lassen und diese nach Bewertungen und Entfernungen sortieren. Die Webseite gibt es natürlich mittlerweile auch als App, auf die hier im Wesentlichen eingegangen wird, da das mobile Internet das standortgebundene Internet in der Nutzung abgelöst hat.

 E-Commerce-Update und Börsengang

Als Teil der Expedia-Gruppe war Tripadvisor seit 2005 an der Börse, jedoch erst seit 2011 als separates Unternehmen. Im Zuge einer Profitmaximierungsstrategie wurde neben der Bewertungsmöglichkeit auch eine Buchungsoption implementiert. So kann man für sein Reiseziel und auf Grundlage der Bewertungen von anderen Reisenden Hotels, Aktivitäten oder Flüge buchen direkt in der App buchen. Für Restaurants gibt es eine Anruf-Option sowie die Möglichkeit, direkt eine E-Mail zu senden.

 Kinderleichte Bedienung

Die Bedienbarkeit der App orientiert sich dabei an gängigen Standards. Im oberen Feld des Bildschirms findet sich eine Suchleiste, die sich in zwei separate Felder aufteilt. In das obere tippt man seinen Zielort ein, in das untere die Suchkategorie. So werden mir entsprechend meines Filters alle Restaurants in der Umgebung angezeigt. Ebenso funktioniert es mit Aktivitäten, wobei darunter auch Park- oder Museumsbesuche fallen. Die Anmeldung ist denkbar einfach, denn nachdem ich die App heruntergeladen habe, kann ich mich mit einem Facebook-Account oder einer Gmail-Adresse anmelden und sofort loslegen. Allerdings sollte man seine Privatsphäre-Einstellungen anpassen. Für die Nutzung des Facebook-Accounts sind etwa alle Datenschutzoptionen im Sinne der App ausgestellt. Es reicht aber, wenn man sein öffentliches Profil sowie seine Emailadresse freigibt. Freundeslisten, Fotos und Gefällt-mir-Angaben kann man auch weiterhin auf „privat“ stellen. Selbstverständlich kann man auch einen eigenständigen Tripadvisor-Account anlegen.

 Offline-Nutzbarkeit

Oftmals wird die App wahrscheinlich im Ausland zum Einsatz kommen. Zwar fallen in der EU bald die Roaminggebühren weg, doch außerhalb der EU verlangen die Mobilfunkkonzerne weiterhin ihren Anteil. Um dies zu umgehen, kann man alle Informationen über einen Ort vorab herunterladen. Tripadvisor bietet dabei zwei Optionen an. Einmal kann man die volle Version downloaden, also eine Variante mit Fotos und mehr Informationen. Die andere Möglichkeit ist eine abgespeckte Version, die den Speicher schont. Für Jakarta, die Hauptstadt Indonesiens, liegt der Unterschied bei 94 Megabyte zu 16 Megabyte. Für Paris ist die Komplettdatei 424 Megabyte groß, die Basisinhalte belegen 114 Megabyte auf dem Smartphone. Wer unter knappem Speicherplatz leidet, wird die Möglichkeit zu schätzen wissen. Sehr schön sind ein paar einleitende Informationen zu den jeweiligen Orten. So erfährt man zu jeder Stadt etwas Charakteristisches. Für manche Beschreibungen liegt allerdings nur eine fremdsprachliche Einführung vor, die anscheinend mit einem antiquierten Übersetzungs-Tool erstellt wurde. Entsprechend musste ich beim Lesen über die „Wasserfalls bei Lombok“ oder die „Zwillingin von Bali“ schmunzeln. Man versteht zwar, was gemeint ist. Die Option, mir den Text im Original anzeigen zu lassen, fände ich dennoch gut.

 Selbst bewerten

Über den mittleren der fünf unteren Buttons in der App kann ich selbst Bewertungen abgeben. Das geht ebenfalls kinderleicht. Wie auch bei der Suche werden mir Restaurants in der Nähe angezeigt, die ich mit wenigen Klicks bewerten kann. Im Anschluss daran werden mir einige standardisierte Fragen gestellt, wie ob die Location rollstuhlgerecht ist und ob es einen Lieferservice oder Frühstücksmöglichkeiten gibt. Bevor das Rating veröffentlicht wird, muss es allerdings noch überprüft werden, was ich angesichts der Missbrauchs-Möglichkeiten für sehr sinnvoll halte.

 Echtzeit-Reiseführer

Die meisten Reiseführer sind mit Erscheinen bereits wieder veraltet oder drohen, Nachlässigkeiten bei besonders gelobten Hotels oder Restaurants zu provozieren. Bei Tripadvisor ist das etwas anders. Da jedes Rating in die Bewertung einfließt, können einige schlechte Meinungen die Lokalität in der Rangliste abrutschen lassen. Bei 340 Millionen Besuchern pro Monat (App und Webseite) ist das ein riesiger Pool an möglichen Kunden, die man nicht dadurch verlieren möchte, weil man wegen einer sinkenden Bewertung nicht mehr auf den ersten Seiten angezeigt wird. Gerade in touristisch stark erschlossenen Gebieten mit viel Konkurrenz kann es mitunter auf jede Bewertung ankommen. Gleichzeitig kann ich mir als Nutzer die neuesten Ratings anzeigen lassen. Vielleicht war einer der letzten Nutzer ja nur mit etwas unzufrieden, was mir persönlich egal ist. Haben aber die letzten Bewertungen alle lediglich einen Stern abgegeben, sollte ich vielleicht einen Bogen um das Hotel oder das Restaurant machen. Zum Glück finde ich ja das nächstbeste ebenfalls in meiner Hand.

 Lohnt sich Tripadvisor?

Tripadvisor kann das Reisen und die Entscheidung für oder gegen einen Ort, eine Aktivität oder ein Hotelzimmer einfacher machen. Insofern schadet es nicht, sich die App vor einer Reise mal genauer anzuschauen oder die Homepage zu checken. Mitunter hat man in einem analogen Reiseführer veraltete Informationen. Möglicherweise hat neben einem Hotel eine Baustelle eröffnet oder die neue Schnellstraße hinter dem Ferienhaus ist endlich fertig geworden. Vielleicht ist aber auch endlich das Fitnessstudio oder der Pool fertiggestellt worden und das Hotel hat einen Stern mehr bekommen. Zwar frage ich immer noch lieber direkt vor Ort, wie es anderen Reisenden hier und dort gefällt und was sie empfehlen und wovon sie abraten. Ich kann mir nun aber im Vorfeld schon ein Bild machen und spare Zeit, wenn es mal darauf ankommt. Vor allem die Offline-Funktion ist super, da ich im Ausland keine Wegwerf-SIM nutzen möchte. Von daher: Daumen hoch für die kleine Eule!

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