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Unternehmens-PR mal anders – #bootblogger

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#bootbloggerDas Kommunikationsverhalten der Menschen verändert sich im Zuge der in riesigen Schritten voranschreitenden und sich fast täglich weiterentwickelnden Digitalisierung ständig. Natürlich hat das zur Folge, dass sich auch die PR eines Unternehmens sowie die Interaktion mit Kunden oder möglichen Kunden grundlegend verändert. Dies trifft auch auf die Tourismus-Branche zu. Die Besuche in Reisebüros werden weniger. Menschen, die einen Katalog in die Hand nehmen, gibt es kaum noch. Umso wichtiger wird auch hier die Kommunikation über soziale Medien.

In diesem Zusammenhang möchte ich über die Kooperation zweier Firmen berichten, die gerade völlig neue PR-Wege beschreiten. Das Krefelder Unternehmen HKN arbeitet nach eigener Aussage seit fast 20 Jahren daran, „das Internet für Kunden einfacher zu machen“. Der Vertriebsverantwortliche Marco Nöchel lernte auf einer Veranstaltung die Inhaber von Bootsreisen Ventelou kennen, die Hausboote in Deutschland, Frankreich und Irland vermietet und durch FPP Travel vor Ort in Frankreich verchartern lässt. Aus diesem Treffen entstand die Idee, eine Aktion mit Bloggern zu starten. Zwar funktioniert die klassische Werbung von Ventelou in der Zielgruppe Ü50 oft noch sehr gut, doch soll aktuell der PR-Schwerpunkt auf die etwas jüngeren, potenziellen Bootsfahrer gelegt werden, die eher über soziale Medien erreichbar sind.

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#ueberallarbeiter ohne Netz und Strom

Das Resultat: Eine Bootblogger-Tour! Und an genau dieser durfte ich teilnehmen. Über Beiträge bei Facebook und Twitter wurde zu der Reise aufgerufen. Dabei herausgekommen sind drei Menschen, die sich für eine Woche ein rund 11 Meter langes Hausboot teilen, dieses selbst steuern und darüber im Netz berichten. Start sollte im malerischen Cognac sein, das direkt an dem schönen Flüsschen Charente liegt. Von da aus konnten wir frei entscheiden, welche Route wir wählen. Eine kurze Einweisung, eine kleine Proberunde bis zur ersten Schleuse, und schon konnte es losgehen.

Gemütlich schipperten wir vorbei an Reihern, alten Bauten, anderen Booten und wunderschöner Landschaft. Nur das Arbeiten und somit auch das Bloggen wurden zu einer echten Herausforderung. Um unterwegs Strom für Laptop und Handy zu haben, hätten wir einen Umwandler benötigt. Den hatten meine Mitreisenden mit, ich jedoch nicht, weil ich davon ausgegangen war, dass es wie in Deutschland üblich, auch an den französischen Anlegestellen fast überall Strom gibt. Das hätte mir gereicht zum Niederschreiben der Erlebnisse des Tages. Leider war dies jedoch nicht so. Auch das WiFi gibt es, wenn überhaupt, in extrem schlechter Qualität.

“Schweres” #bootblogger-Schicksal

Die Lösung: In jedem Ort versuchen, ein Café zu finden, das WLAN hat. Das funktioniert wenigstens manchmal. Und zugegeben, bei einem leckeren Eiskaffee und einem oder auch zwei Macarons lässt es sich dann schließlich hervorragend arbeiten. Und die meisten Café-Betreiber lassen mich sogar noch an den Strom. So rette ich mich internet- und strommäßig über die Runden und kann zumindest Facebook-Beiträge und Instagram-Fotos posten. Für Snapchat oder Instastories reicht das Netz fast nie. Gerade die würden sich hier hervorragend eigenen, um Eindrücke direkt und ungefiltert rüberzubringen. Und die Reportage über die Reise, für die ich meine Fotos in den Blog laden muss, schreibe ich schließlich erst zu Hause. So kann auch Marco auf der Webseite Überallarbeiter vorerst noch nicht auf unsere Artikel hinweisen, aber interessierte Leser bekommen immerhin während der Woche schon ein paar schöne Bilder, um sich dann im Anschluss an die Reise genauer zu informieren. Eigentlich hätte ich auch noch eine Moderation für Besser Online und einen Vortrag für das Reeperbahn-Festival vorbereiten müssen, gebe dieses Vorhaben aber dann irgendwann auf und füge mich dem „schweren Schicksal“, diese Reise einfach zu genießen.

#bootblogger zu sein ist eben manchmal gar nicht so einfach, aber ein extrem spannendes Erlebnis, auch in Bezug auf die Chancen für innovative Kommunikation. Sicher könnte man zukünftig im Vorfeld schauen, wo es gutes WLAN gibt, wo Strom zu bekommen ist und auch gleich einen zweiten Umwandler mit an Bord nehmen. Doch das sind aus meiner Sicht „Kinderkrankheiten“, die immer auftauchen, wenn man etwas Neues versucht. Die Idee ist klasse, die Reichweite super. Die Aufmerksamkeit, die durch diese Reise auf das Thema „Hausbootreisen“ gelenkt wird, ist beachtlich. Im Nachhinein können die von den Reisenden geschriebenen Blogbeiträge weiterverwendet werden für Facebook-Anzeigen, Kundenmailings und weitere Werbeaktionen.

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Live-Erlebnis statt Blättern im Katalog

Eine Win-Win-Situation für beide Seiten also. Denn die Blogger, die schon eine gewisse Reichweite im Netz haben, sorgen für die Verbreitung der Inhalte und haben nebenbei ein unvergessliches Erlebnis. Die Initiatoren bekommen neue Kontakte, Promotion und bestenfalls neue Kunden.
Und der Content? Der sollte natürlich nicht nur aus reinem Text bestehen, sondern aus einem bunten Mix aus Bildern, Videos und eingebetteten Beiträgen verschiedener Social Media Plattformen. Wer bei YouTube, Facebook, Twitter oder Instagram schon während der Reise gepostet hat, kann einzelne Beiträge hervorragend über die Embed-Codes in seinen Blogbeitrag einpflegen oder gleich eine ganze Geschichte mit einem Storytelling-Tool wie zum Beispiel Storify basteln. Wie viel aussagekräftiger und informativer diese Art der Werbung im Vergleich zum Blättern in Katalogen ist, muss hier eigentlich nicht extra erwähnt werden…
Eine Idee wäre noch, auf der Seite von Bootsreisen Ventelou einen Live-Stream einzubinden, der zeigt, wo sich die Blogger gerade befinden. Und vielleicht ein Chat auf der Webseite, in dem die Blogger jeden Abend interessierten Menschen eine halbe Stunde Fragen zu Orten, Cafés oder den Erfahrungen mit dem Boot beantworten. Voraussetzung dafür wäre aber natürlich funktionierendes Internet. Dazu ließen sich eventuell Kooperationen mit lokalen Cafés oder Hotels schließen, die ihr Netz zur Verfügung stellen, in Beiträgen erwähnt würden und so auch Werbung bekämen.

#SoMeParade von SocialHub

Die Zukunft wird also bunt, zumindest was PR und Social Media angeht. Doch natürlich funktioniert so etwas nicht ohne Ressourcen. So eine Aktion muss gut durchdacht sein und kann nicht „mal eben nebenbei“ gestemmt werden. Freiberufler, die Firmen sich für derartige PR ins Boot holen oder aber Mitarbeiter, die sich auf diesen Bereich spezialisieren, sind aus meiner Sicht hier unabdingbar.

Da einige Tage vor meiner Abreise eine Einladung zur Blogparade „Messenger & Co. – wie kommunizieren Unternehmen in Zukunft mit Kunden und Followern?“ in mein Postfach flatterte, habe ich die Gelegenheit wahrgenommen, um diesen Artikel zusätzlich zu meiner Bootblogger-Reportage als „Ruhrpottagentin“ zu verfassen. Dazu aufgerufen hat Sarah Thurow von SocialHub. Infos zur #SoMeParade gibt es hier.

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Und um ein wenig Lust auf Bootsreisen und die Region Aquitaine-Limousin-Poitou-Charentes zu machen, sind hier noch ein paar wunderbare Fotos von einer traumhaften Woche mit herrlichstem Wetter, genialer Natur und Städtchen, in denen die französische Gelassenheit einfach ansteckt. Und natürlich einem Cognac-Tasting, das hier nicht fehlen darf.

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Der Beitrag Unternehmens-PR mal anders – #bootblogger erschien zuerst auf MATERNA newmedia BLOG.


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